Lars Heermann, ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur GmbH
Lars Heermann, geboren 1976 in Unna, ist Diplom-Kaufmann und gelernter Versicherungskaufmann. Er studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität zu Köln und an der Stockholm School of Economics, Schweden. Anschließend stieg er 2006 als Rating-Analyst bei der ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur GmbH in Köln ein. Im Rahmen der Analyse und Bewertung von Versicherungsunternehmen hat er seit vielen Jahren Praxiseinblick in die Umsetzung von Solvency II.
In seiner Funktion als Bereichsleiter Analyse verantwortet er bei Assekurata das Kerngeschäftsfeld der Unternehmens- und Bonitätsratings. Zuvor war er viele Jahre bei einem internationalen Industrieversicherungsmakler und Risikoberater tätig.
SFCR in der Praxis: Assets under Management bei Lebensversicherern
Gemeinhin werden Marktanteile in der Versicherungswirtschaft anhand von Prämieneinnahmen dargestellt. Deren Veränderungen genießen hohe Aufmerksamkeit, da sie Indikatoren dafür sind, ob Geschäftsmodelle oder Unternehmensaufstellungen im Marktvergleich mehr oder weniger erfolgreich sind. Erfolg, Größe und Einfluss basieren bei Versicherungsgesellschaften aber nicht nur auf der Umsatzgröße Prämienvolumen. Ein wesentliches Element des Versicherungsgeschäfts ist auch die Kapitalanlage, insbesondere bei den Sparten mit Sparprozessen. Hier lohnt es sich, den Kapitalanlagemix, dessen Bestandsgröße und die relative Marktbedeutung genauer zu analysieren.
Neben den Jahresabschlüssen der Versicherungsunternehmen können Interessenten hierzu mit den Berichten zur Solvabilität und Finanzlage (SFCR) weitere Datenquellen heranziehen. Zudem liegen diese Daten früher als die Geschäftsberichte vor, so dass Vorjahresvergleiche zeitnäher möglich sind. Bereits vergleichsweise einfache Auswertungen fördern interessante Ergebnisse zu Tage.
Solvency-II-Review könnte Karten neu mischen
Solvenzquoten: Marktweiter Anstieg in der Lebensversicherung
EKG-Check 2018: Solvency II und HGB im Marktvergleich
Solvency and Financial Condition Reports (SFCR): Transparenz (nur) mit passender Toolbox
Mit Inkrafttreten von Solvency II im Januar 2016 entstand erstmals EU-weit ein einheitlicher Standard, nach welchem nahezu alle Versicherer Informationen herausgeben müssen. Im Mai 2018 wurden die entsprechenden Berichte zur Solvabilität und Finanzlage (Solvency and Financial Condition Reports, SFCR) bereits zum zweiten Mal veröffentlicht. Diese SFCR umfassen einen quantitativen Teil (QRT) sowie einen narrativen/qualitativen Teil, der als erläuterndes Instrument zu sehen ist.