Standardformel

Reserverisiko Nichtleben

Das Reserverisiko bildet zusammen mit dem Prämienrisiko, dem Katastrophenrisiko und dem Stornorisiko das versicherungstechnische Risiko Nichtleben. Es wird unter Solvency II standardmäßig durch eine Lognormal-Verteilung beschrieben, deren Streuung teils unternehmensindividuell, teils über Marktdaten ermittelt werden kann. Zusammen mit dem Prämienrisiko bildet es den zufallsbehafteten Anteil für die rechnerische Bestimmung der Eigenkapitalanforderung in diesem Bereich.

Ermittlung der Kapitalanforderungen für das Spreadrisiko

Abgrenzung und Definition

“Spread” ist hier als zero-Spread (Z-spread) zu verstehen, welcher die konstante „add-on“ Rate über eine risikofreie Zinskurve darstellt. Er ist somit die von Investoren verlangte Kompensation für das Tragen der Kreditrisiken des Emittenten. Spread kann jedoch auch anders definiert werden. Zum Beispiel kann er auch als Bond-Yield-Spread ausgelegt werden, der dem Betrag der Bond-Yield-Kurve entspricht, der die Renditekurve einer ansonsten gleichen Anleihe, mit bspw. gleichem Fälligkeitsdatum, konstant übersteigt.

Ermittlung der Kapitalanforderungen für das Zinsrisiko

Beim Zinsrisiko handelt es sich um das Risiko, das sich auf Wertveränderungen der Basiseigenmittel bezieht aufgrund von Bewegungen der risikolosen Basiszinskurve. Bei der Kapitalanforderung für das Zinsrisiko handelt es sich um den größeren Verlust der Basis-Eigenmittel der sich gegenüber der risikoneutralen Bewertung in zwei Schockszenarien ergäbe, nämlich den Szenarien Zinsanstieg und Zinsrückgang.

Prämienrisiko Nichtleben

Das Prämienrisiko Nichtleben bildet zusammen mit dem Reserverisiko, dem Katastrophenrisiko und dem Stornorisiko das versicherungstechnische Risiko Nichtleben. Es bildet die aus der zukünftigen Gefahrentragung resultierenden Schwankungen der Schadenlast ab und wird unter Solvency II standardmäßig durch eine Lognormalverteilung beschrieben, deren Streuung über Marktdaten ermittelt wird.

Ermittlung der Kapitalanforderungen für das Konzentrationsrisiko

Das Konzentrationsrisiko wird in der Delegierten Verordnung als Marktrisikokonzentrationen bezeichnet. Als Element des Marktrisikos hat das Konzentrationsrisiko im Allgemeinen eine geringere Bedeutung hinsichtlich der Solvenzkapitalanforderung als beispielsweise das Aktien- oder Zinsrisiko.

Ermittlung der Kapitalanforderungen für das Fremdwährungsrisiko (Wechselkursrisiko)

Das Fremdwährungsrisiko gestaltet sich hinsichtlich der Ermittlung der daraus resultierenden Kapitalanforderung als wenig komplex. Die Kapitalanforderung für das Fremdwährungsrisiko als Bestandteil des Marktrisikos hat im Allgemeinen einen geringen Anteil an der Gesamtkapitalanforderung für das Marktrisiko.

Ermittlung der Kapitalanforderungen für das Immobilienrisiko

Definition und Abgrenzung

Das Untermodul Immobilienrisiko misst die Risiken, die durch Volatilitäten des Immobilienmarktwertes entstehen. Aus der Perspektive von Solvency II sind nicht nur die als Kapitalanlage genutzten Immobilien einem Risiko ausgesetzt, sondern auch Immobilien, die als Sachanlage genutzt werden. Die Investition in Immobilien in Form eines Fonds oder dessen, was oft als Real Estate Investment Trust bezeichnet wird, ist eine Tätigkeit, deren Risikoexposition als aktienähnlich angesehen werden kann.

Ermittlung der Kapitalanforderungen für das Aktienrisiko

Das Markt- und insbesondere das Aktienrisiko zeichnen sich durch eine sehr hohe Stabilität mit hohem Wirkungsgrad auf die Kapitalanforderungen aus. In diesem Kontext ist der Ermittlung des symmetrischen Anpassungsfaktors (Equity Dampener) und einer Reduzierung der Volatilität hohe Bedeutung beizumessen.